E-Rezept - freie Apothekenwahl
19. Mai 2022Was in einigen europäischen Ländern bereits Alltag ist, soll in diesem Jahr auch in Deutschland eingeführt werden: Mit dem digitalen E-Rezept soll der rosa Zettel, der beim Arzt ausgestellt und in der Apotheke eingelöst wird, ersetzt werden. Dies wird über eine App geschehen, die bei Google Play, im App-Store und in der App-Gallery zur Verfügung steht. Einzulösen ist das Rezept dann bei sämtlichen Apotheken, egal ob vor Ort oder online.
Keine Werbung oder Zugriff von Dritten
Hierbei war sowohl den Ärzten als auch den Apotheken und den Patientenvertretern wichtig, dass die Wahl der Apotheke unabhängig bleibt. Deshalb wurde auf den Datenschutz größten Wert gelegt. Das Makeln von E-Rezepten durch Dritte wurde daher verboten. Handelsriesen und andere, die ihre Interessen hier vertreten wollen, sollen sich nicht in den Transportweg des Rezeptes einschalten können. Aus diesem Grund sind die Apps so entwickelt, dass nur der Arzt oder das Krankenhaus, das das Rezept ausstellt, die Apotheke, die es annimmt und die Krankenkasse das E-Rezept einsehen können. Die Daten werden auf Servern der sogenannten Telematikinfrastruktur gespeichert. Die Server stehen in einem gesicherten Rechenzentrum und werden nach 100 Tagen gelöscht.
Verfügbarkeit über die App anfragen
Wer ein verschriebenes Medikament dringend braucht und wissen möchte, ob es in der Apotheke der Wahl verfügbar ist, kann das unverbindlich über die E-Rezept-App abfragen. Und das sogar bei insgesamt drei Apotheken gleichzeitig. Nach der Rückmeldung kann der Patient das Rezept verbindlich über die App bestellen. Wer kein Smartphone besitzt, kann natürlich selbstverständlich weiterhin ein Rezept vom Arzt bekommen und es bei der Apotheke seiner Wahl einlösen. Denn der QR-Code, der als E-Rezept auf das Handy geschickt wird, kann auch ausgedruckt werden. Damit geht der Patient dann zur Apotheke, dort wird der QR-Code ausgelesen und der Patient bekommt sein benötigtes Medikament.
Rezept von zu Hause aus nutzen
Und wenn ein Patient nicht in die Praxis gehen kann, kann er das E-Rezept nutzen. Denn es kann auch nach einer Online-Sprechstunde auf das Handy geschickt werden. Das Rezept kann dann digital an die Apotheke übermittelt werden, entweder für eine Vorbestellung, die dann abgeholt wird, oder das Medikament wird per Kurier zugestellt. Auch Folgerezepte können so direkt von der Arztpraxis auf das Handy geschickt werden, ohne dass der Patient nochmals in der Praxis erschienen muss. Voraussetzung dafür ist nur, dass die Gesundheitskarte im selben Quartal bereits vorgelegt wurde. Natürlich kann das Rezept auch an eine Versandapotheke geschickt werden - entweder wird der Code übermittelt oder der Ausdruck hingeschickt.
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